Hier
nun Teil zwei unserer Reise durch Ungarn. Nach dem Abstecher nach
Lillafüred ging es zur Landeshauptstadt Ungarns: Budapest.
Schlafen:
Da wir Mittwoch erst gegen Abend ankamen, vertrauten wir (wie schon sooft) auf hostelworld.com. Dort fand man das
'Hotel Chesscom' unter
den Top 4 der bestbewertetsten Hostels wieder, also entschieden wir uns
dafuer. Nach zwei, drei Stunden Fahrt fuehrte uns das Navi von der
Annahoehle zum Herzen Budapests und wieder heraus, direkt zu unserem
Hostel. Wir waren ein wenig skeptisch, von zentral gelegen konnte hier
nichtmehr die Rede sein. Luci & Van gingen rein, um nachzufragen ob
noch Platz sei und gegebenenfalls sich ein Zimmer zeigen zu lassen.
Wenige Minuten spaeter kamen sie voellig begeistert raus: Ein richtiges
Hotel zu guenstigen Preisen und die Zimmer seien auch echt nett, das was
sie gesehen haben hatte sogar einen Balkon.
Damit war fuer uns die Entscheidung gefallen: Wir verbringen unsere erste Nacht in Budapest im Hotel Chesscom - doofe Idee.
Waehrend
Luci und Van das supertolle Riesenzimmer mit Balkon abbekamen, durften
Marc und ich die Nacht in der Schuhschachtelgrossen Besenkammer
verbringen, mit Blick auf den zugemuellten Hinterhof und einem
fensterlosen Bad mit kaputter Lueftung.
Die zentrale Lage
zeichnete sich durch einen zweiminueten Fussweg zur Metro aus, gefolgt
von ca 10 Stopps bis zur Innenstadt, da soll noch einer sagen, das
wohnen an der Endstation nicht vorteilhaft sei.
Um nicht nur
negatives zu sagen, kann ich immerhin das Fruehstueck loben, welches im
Preis inbegriffen war. Generell wuerd ich dieses Hostel/Hotel jedoch
nicht empfehlen.
Nach unsrer ersten Nacht dort, stand fuer mich
fest, dass das meine erste und letzte Nacht im Hotel Chesscom war: Nicht
nur die vorher offensichtlichen Maengel aergerten mich, sondern umso
mehr, das unbequeme, durchgelegene Bett, welches zur Kroenung des ganzen
auch noch nach fremden Parfuem gerochen hat. Nein Danke.
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http://www.bigfishhostel.com/images/big-fish-hostel.jpg |
Also begann das Suchen nach einem geeigneten Hostel aufs neue, nach einigem rumtelefonieren war klar:
'Big Fish' ist unsere naechste Wahl.
Rueckblickend eine super Entscheidung: Das Hostel hat alles was man sich wuenscht.
Aufgeteilt
auf zwei Altbauwohnungen, jeweils mit Wohnzimmer, Kueche, Rezeption,
Baedern und Schlafsaelen findet man hier eine zentral gelegene Perle
Budapests. Neben den liebevoll hergerichteten Raeumen, hinterlies auch
das ausschliesslich englisch-Muttersprachler-Staff einen bleibenden
Eindruck, unter anderem auch dank des tollen Pubcrawls am Freitag Abend
fuer 4000 forint. Leider waren die Betten ein wenig durchgelegen und es
nicht ganz leise, aber dafuer konnte man auch locker flockig alles zu
Fuss erreichen und dieses Gefuehl quasi seine eigene Wohnung in Budapest
zu haben, macht das alles problemlos wieder wett.
Hotel Chesscom
1191 Budapest,
Bartók Béla u. 5
http://www.hotelchesscom.hu/
Big Fish Hostel
BUDAPEST,
ERZSÉBET KÖRÚT 33. (downtown)
http://www.bigfishhostel.com/budapest/
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Unser Zimmer im Hotel Chesscom |
Anschauen:
Die beste Moeglichkeit sich in einer grossen fremden Stadt einen
Ueberblick zu verschaffen sind fuer mich immernoch
Hop-on-Hop-off-Bustouren. Fuer 5000 forint (als Student 4500 forint)
kann man zwei Tage lang zwei verschiedene Landrouten und eine
Schiffsroute nutzen um Budapest naeher kennen zu lernen. Ideal.
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Das Parlamentsgebaeude |
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Budapester Schloss |
Einkaufen:
In Sachen Shoppen sollte man auf jeden Fall die Augen nach Second Hand
Laeden offen halten, da gibt es in Budapest einiges zu entdecken.
Als Beispiel fuer eine Mischung aus Second-Hand, kleine Designer und anderen Krimskrams kann ich das
'Retrorock' empfehlen. Leider nicht ganz preisguenstig, aber auf jeden Fall einen Besuch wert.
Neben
vielen anderen Dingen beheimatet Budapest auch den groessten Flomarkt
Europas; am besten Samstag hinfahren, dann sind auch alle Staende
geoffnet. Hier bekommt man alles von alten Naziabzeichen, ueber
Musikinstrumente bis zu ungarischer Trachtenmode. Ich selbst habe mir
eine Kamera von Praktika fuer 20 € ergattern koennen. Um hinzukommen
faehrt man mit der blauen Linie bis zu 'Határ utca' und steigt dort in
den Expressbus mit der Nummer 84, 89 oder 94. Leider weiss ich nichtmehr
den Namen der Haltestelle, aber der Busfahrer wirds wissen (2-4
Stationen hinter Hatar utca).
Als dritte Shoppingmoeglichkeit
moechte ich auf jeden Fall den Asiamarkt im Osten der Stadt nennen. Wir
selbst konnten ihn leider nicht mehr besuchen, jedoch sahen die dicht an
dicht gedraengten Markthallen im vorbeifahren mehr als vielversprechend
aus. Man findet den Markt direkt an der 'Salgótarjár utca'.
Retrorock
1061 Budapest,
Anker köz 2.
http://www.retrock.com/
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Selfmade-shirt aus einem der Second-hand-Vintage-Laeden |
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Meine Flomarkterrungenschaft
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Essen: Essenteschnich
kann ich ehrlich gesagt keine richtige Empfehlung aussprechen, sondern
generell nur sagen: Wenn ihr in Ungarn seid, probiert das Gulasch, die
Nockerl und definitiv Langos (= sowas wie ein frittierter fester
Pfannkuchen mit bisschen Belag)! Auch eine kalte Obstsuppe zur Vorspeise
sollte man immerhin mal probiert haben.
Zum Fruehstuecken kann ich das
'Café Goa Mama'
nur empfehlen. In einer Symbiose mit dem Einrichtungsladen 'Goa Home'
lebend findet man hier neben (teurer) netter Einrichtung auch einen
gemuetlichen Platz zum Fruehstuecken. Die Auswahl des Essens ist zwar
ueberschaubar, aber dafuer sehr gut. Besonders die Suessspeisen.
Cafe Goa Mama:
H-1061 Budapest, Andrássy út 8.
Tel.: +36 1 302 2570
www.goaworld.hu/cafe2.htm
Trinken: In
Ungarn wird man definitiv auf das Angebot der Fruchtschnaepse treffen.
Ich wuerde euch nur raten, lasst die Finger von dem Teufelszeug!
Vergleichbar mit unsrem 'Willi-Schnaps', moechte ich nach einmaliger
Erfahrung in Siófok, einer weiteren Erfahrung in der Richtung aus dem
Weg gehen.
Hingegen zu empfehlen ist das Bier in Ungarn. Von 2% -
5% kann man alles im Bereich um einen Euro rum kaufen. Besonders
bewaehrt hat sich bei uns die Biersorte mit dem Fasan drauf (und im
Namen), sowie Seroni(e?) Bier. Auch das ungarische Cider ist definitiv
nicht zu verachten und in quasi jedem Supermarkt und jeder Kneipe
erhaeltlich.
Feiern: Dank des Pubcrawls hatten
wir einen gewissen Einblick in das Budapester Nachtleben. Neben einem
Riesenhaufen 0815-Bars durften wir auch zwei Perlen entdecken:
'Fogas'
- einer der sogenannten Ruin-Pubs. Wunderschoen in den Hinterhof eines
Gebaeudes integriert, sodass man aus dem gartenaehnlichen Hof in die
verschiedenen kleinen und grossen anliegenden Raeumen wechseln kann.
Hier hat man die Moeglichkeit verschiedene Videospiele kostenlos (!!!)
zu spielen, die liebevoll gestaltete Deko zu bewundern oder auch auf
einem der zahlreichen Dancefloors zu tanzen. Nach aehnlichem Prinzip
funktioniert auch das, um die Ecke gelegene
'Instant'. Viele kleine Raeume liebevoll alice-im-wunderland-maessig dekoriert, kombiniert mit guter Musik. Was will man mehr?
Fogas:
Akacfa utca 51
1073 Budapest
http://www.fogashaz.hu/
Instant:
VI., Nagymezo u. 38,
Budapest 1065
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Drum'nBass-Floor im Fogas |
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Fogas |
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Instant | |
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Instant |
Sonstiges: Im
grossen und ganzen kann ich den Ungarn Lonely Planet nur empfehlen,
souveraen hat er uns durch die zahlreichen Sehenwuerdigkeiten der Stadt
gefuehrt. Auch der 'Budapest City Spy' hat sich als sehr hilfreich
erwiesen (kostenlos im Big Fish Hostel erhaeltlich).